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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 155

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 155 Aufgabe. Weise nach, wie sich in der Po-Ebene die Alpenbahnen ver- einigen. § 233. Landschaften und Siedlungen. Den W der Po-Ebene bildet Piemont (= Fuß des Gebirges). Hier treffen die von Frankreich kommen- den Alpenstraßen (Mont Cenis-Bahn) in der Handels- und Industriestadt Turin (335) zusammen. — Das Gebiet zwischen Seen und Po ist die Lombardei, der dichtest bevölkerte Teil der Ebene. In Mailand (500), der größten Stadt Oberitaliens, münden die Simplon- und die St. Gott- hardbahn. Auch liegt die Stadt im Zentrnm wichtiger Kanalverbindungen. Sein berühmter Dom prangt in weißem Marmor. Mailand ist der Mittel- Punkt der Seideuindnstrie. Im 0 ist Mantna eine der Hauptfestungen 88. Venedig aus der Vogelschau. Italiens. — Vom Gardasee bis zur Adria erstreckt sich Venetien. Wo die Etsch (Brennerbahn) aus dem Gebirge tritt, liegt die starke Festung Verona. Venedig (150), die auf Inseln und Pfählen in den Lagunen (— Stränd- en) der Adria erbaute, vou vielen Kanälen (statt der Straßen) durch- zogeue Stadt, war einst die mächtigste Handels- und Seemacht des Mittel- meeres. Dem Verkehr dienen Boote (Gondeln) und zahlreiche Brücken, darunter die berühmte Rialtobrücke. Die Häuser stehen aus Pfahlrosten, deren Eichenstämme durch den weichen Boden bis auf den Tonmergel des Untergrundes hindurchgetrieben wurden. Am Nordfuße des Apennin zieht eine Eisenbahn entlang: an ihr liegen die wichtigsten Orte, darunter die

2. Für Seminare - S. 326

1912 - Breslau : Hirt
326 neben Neapel Italiens größte Seestadt (275), der Endpunkt der St. Gotthard- und der Simplonlinie, das Seetor Süddeutschlands am Mittelmeer, zum Welt- Handelshafen, den auch viele deutsche Dampfer anlaufen. 4. In Veneticn, das sich von den Höhen der Alpen zu der spärlich besiedelten Haff-und Lagunenküste der Adria senkt, liegt auf vielen Inseln Venedig (Bild 187) (Venezia, 160), die aus unterirdischen Pfahlrosten gebaute, geschichtsreiche Prachtftadt, von Kanälen durchzogen, mit herrlichen Brücken, Palästen und Kirchen geschmückt. Im Mittelalter war Venedig „die Königin des Meeres", die sich zur Sicherung ihres Han- dels Dalmatieu und das Hinterland bis über das Etfchtal hinaus unter- warf. Durch die Ver- legung der Straßenzüge seit dem 16. Jahrhun- dert verlor Venedig seine frühere Bedeutung als Handelsplatz und wurde von Genua und Trieft überflügelt. Heute kön- nen wieder mittelgroße Seeschiffe bis zur Stadt gelangen, jedoch ist sie in erster Linie eine Stätte des Fremdenverkehrs. Verona (85) ist Bahn- krenzuug am Austritt der Brennerbahn aus deu Alpen und darum stark befestigt. Padua (100), die alte Uuiverfitäts- stadt,liegtanderstraße, die über Bologna und den Apennin in das Halbinselland führt. 187. Die Seufzerbrücke in Venedig spannt sich über den Kanal zwischen dem Dogenpalast und dem alten Gefängnis. Sie trägt ihren Namen von den Seufzern der Staats- Verbrecher, die über sie in die berüchtigten Bleikammern geführt wurden, wo sie einem qualvollen Tode entgegensiechten. (Phot. E. R. Bailance.) 5. In der Emilia, die nach der alten Via Aemilia benannt ist, lie- gen die Siedlungen an den Straßenkreuzungen vor den Apeninntälern, so Mödena (70), wo die Brenner- bahn einmündet, ferner das stark befestigte Haupttor zu den Gebirgspässen, B o- logna (175), wo die „Überlandbahn" nach Brindisi mit den Bahnen nach Rom zusammentrifft. Ravenna (75), einst römischer Haupthaseu und Festung an der Adria, wurde durch Anschwemmuua zu einer 10 km weit vom Meere abgelegenen Landstadt.

3. Für Seminare - S. 324

1912 - Breslau : Hirt
324 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 186. Panorama von Genua, An den Kaimauern des durch Kunstbauten geschützten, mächtig aufblühenden italienischen Hafens drängen sich türm, der den trefflichsten Blick über die Stadt gewährt. Amphitheatralisch ist die Stadt an den Abhängen des Gassen mit den hohen Häusern wohnen die Hafenarbeiter, die Handwerker, Krämer und Fruchthändler. Am b) Wirtschaftsleben. Zu der Fruchtbarkeit Norditaliens, welche die Grund- läge eines blühenden Ackerbaus mit reichen Ernten an Mais, Weizen, Reis, einer sehr einträglichen Viehzucht und Molkereiwirtschaft sowie anch vieler die Wasserkraft der Alpenflüsse ausnutzenden' Gewerbtätigkeiten ^Seiden-, überhaupt Textilindustrie, Strohslechterei) bildet, tritt noch seine hervorragende Verkehrsbedeutung. Die Po-Ebeue ist der natürliche Sammelplatz für die Eisenbahnen, die durch die Alpen führen und hier von den ostwestlichen Querbahnen gekreuzt werden, daher ein Durchgangsgebiet für den Verkehr Mitteleuropas und Frankreichs mit dem Apenmnlande. c) Siedlungen. Lage und natürliche Ausstattung machten Norditalien zum dichtbevölkerten Hauptlande des ganzen Königreiches. Die größten Städte liegen überall dort, wo wichtige Alpenstraßen sich in der Ebene vereinigen. 1. Die Lombardei stellt den Kern Norditaliens und die volkreichste Provinz des ganzen Königreiches, ihre Hauptstadt Mailand smilano, 600) den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Po-Ebene dar. Mailand liegt wie Berlin zwischen größeren Flüssen und wie München zwischen dem Hauptstrom und den Alpen. Alle Ver- kehrswege aus N strahlen hier zusammen; von hier verzweigen sich die Straßen nach 0, W und S. Durch Kanäle hat die Stadt sich einen Flußhafenverkehr ge- schassen, der den Seehafenverkehr von Brindisi übertrifft. Dazu ist sie der Haupt- platz der italienischen Gewerbtätigkeit (Seiden- und Baumwollweberei) und des festländischen Handels, der erste Geldmarkt Italiens, eine moderne Großstadt, aber 1 Die Triebkraft der Flüsse bildet einen Ersatz für die fehlende Kohle.

4. Für Seminare - S. 330

1912 - Breslau : Hirt
330 B. Länderkunde. — Vi. Europa. b) In Umbrien entstand vor den bequemsten Apenninpässen Perugia ^pe- rüdscha^ (65) nahe am Trasimenischen See. Ancona (65), d. i. Ellbogen (wegen des Vorsprnngs der Küste), hat als Hafen und Seefestung Bedeutung. e) Latium, die natürliche Mitte der Halbinsel, dehnt sich als wellenförmige Ebene zu beiden Seiten des Tiber aus. Hier erwuchs schon im Altertum die Hauptstadt Jta- liens in der damals wohlangebauten und dichtbevölkerten, jetzt malariaverseuchten, öden und baumlosen Campagna di Roma (Bild 190). Rom (550) wurde am Tiber an der Stelle gegründet, wo die Schiffbarkeit des Flusses beginnt und herantretende Hügel natürliche Sicherheit sowie Schutz vor Überschwemmungen boten. Von diesem an der alten Längsstraße der Halbinsel gelegenen Punkte, der zudem aus dem nahen Gebirge leicht mit Trinkwasser versehen werden konnte, öffnen sich gute Wege ins Hinterland. Bedeutsam für die Entwicklung des Ortes war ferner seine Lage in der Mitte der Halbinsel und des ganzen Mittelmeergebietes. Jetzt breitet sich Rom, 190. Via Appia. Die Via Appia führt von Rom durch die in zauberhafter, trauriger Einsamkeit gelagerte, braune Cam- pagna. Die Trümmer der Wasserleitung von den Albaner Bergen (im Hintergrunde) nach der ewigen Stadt rufen wie alles ringsumher eine große Vergangenheit zurück. seit 1870 die Haupt- und Residenzstadt des Königreiches, zu beiden Flußseiten aus elf Hügeln aus und ist zur modernen Großstadt mit großen, neuen Stadtteilen geworden, die Seiden-, Schmuck- und Mosaikindustrie treibt und den Eisenbahn- knotenpnnkt Mittelitaliens bildet. Als Sitz des Papstes Mittelpunkt der katholischen Welt, reich an geschichtlichen Erinnerungen, an kirchlichen und profanen Bauwerken, an herrlichen Kunstschätzen ans allen drei Zeitaltern der Geschichte wie keine andere Stadt der Erde, ist Rom jahraus, jahrein das ersehnte Ziel von zahlreichen Be- snchern — Pilgern, Künstlern und Gelehrten — aus aller Welt. So blieb „die ewige Stadt" ein Kulturmittelpunkt für die Menschheit. 2. Süditalien, a) Das „glückliche" Kampanien ist der wegen seiner Frucht- barkeit am dichtesten bevölkerte und wichtigste Teil Süditaliens. Ten Mangel an

5. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 53

1896 - Breslau : Hirt
Die Apennmen-Halbinsel oder Italien. 53 kehrten Lage auf überseeische Entdeckungen und Handelswege hingewiesen. Seit langem aber hat England den größten Teil des Außenhandels in Händen, und die portugiesische Handelsflotte ist die kleinste Europas. Nur die Hälfte des Bodens ist angebaut, viel Getreide wird eingeführt; der Bergbau liegt in den Händen englischer Kapitalisten; die Industrie hebt sich nur sehr langsam; viel Gewebe und Maschinen werden aus England bezogen. Die Kolonieen liefern dem Mutterlande Kaffee, Baumwolle, Palmöl, Gummi und Elfenbein. b) Städte. Die Hst. Lissabon liegt r. an der von der Tajomüuduug ge- bildeten, etwa 8 km breiten und völlig geschähen Hafenbai, von der Natur zun, großen Seehaudelsplah bestimmt; 74 Mill. E. -— Im reichsten Weingelände, an der Mündung des^Duero, Oporto oder Porto, d. i. der Hasen, der dem ganzen Lande seinen Namen gegeben hat (Portus Cale); er führt große Mengen von „Portwein" aus. Auswärtige Besitzungen: In Afrika die Azoren [afjörai], Madeira, die kapverdischeu Inseln, Niederlassungen in Senegambien, die Guinea -Inseln San Thome und Principe; Kabinda, n. der Kongomündung, Angola und Beuguela [beugwelal s. derselben; Mocambique jmossamluke^-Küste vom Kap Delgado bis zur Delagöa-Bai. — Ju Asien Goa, auf der Küste Malabar; von der Insel Timor die N.o.-Hälfte; Macäo, bei Canton in China. 13. Die Apennmen-Halbinsel oder Italien. [285000 qkm, 30,5 Mill. @.] Italien ist die heilige Stätte der Kunst, das Land, über das die Natur das Füllhorn ihrer Gaben ausgeschüttet hat, nach dessen sonnigen Gefilden die Sehnsucht der Deutschen zu allen Zeiten gerichtet war.*) 1. Grenzen. Gegen Frankreich, die Schweiz und Österreich türmen sich die Alpen ans; im O., S. und W. wird Italien vom Mittelmeer um- flutet. Nenne die umgrenzenden Teile desselben nach der Karte. 2. Teile und Lage. Italien besteht a) Aus der Po-Ebene, zwischen den Alpen, den Apenninen und dem Adriatischeu Meere gelegen. d) Aus der stiefelförmigeu Apenninen-Halbinsel, dem alten Jtalia. c) Aus den beiden meridional gerichteten Gebirgsinseln Corsica (zu welchem Reiche?) und Sardinien, dem eisenreichen Elba, dem von Afrika nur 150 km entfernten ©teilten und mehreren kleineren Inseln und Inselgruppen. Jtalieit ist für den Verkehr günstig gelegen. Im N. greift es tiefer in den Rumpf des Erdteils ein als die beiden andern f. Halbinseln. Eisenbahnen vermitteln hier einen lebhaften Verkehr mit Frankreich, Deutsch- laud tutd Ost erreich. Und die mittlere Lage der Halbinsel zwischen den übrigen Mittelmeerländern, dazu die gleichweite Entfernung vom Sues- Kanal und der Gibrattarstraße erleichtern den Seeverkehr.**) *) Lies Goethes Miguou. **) Suche Vergleichungspuukte mit Vorder-Indien.

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 111

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
B. Südeuropa. — Italien. 111 Ebene ist wasserarm und Weideland. — Das Klima der Halbinsel ist Mittelmeerklima, hat milde Winter mit sehr seltenem Schneefall und sonnige, reaenlose Sommer- Regen im Frühling und Herbst. Em gesurchteter Wind ist der heiße, schwüle Scirocco. Die vor Nordwinden geschützte R i v i e r a (= Gestade», am Golf von Genua ist durch chre milden Winter berühmt und wird von vielen Brustkranken aufgesucht Das Kunm der Halbinsel ist dem Gedeihen der Südsrüchte (Apfelsinen, Zitronen, Felgen 2c). zuträglich. „ , „ „ - x Die Inseln. Die bedeutendste derselben ist ©teilte», durch die Straße von Messina vont Festlande, getrennt. Ein wellenförmiges Tafelland, das im N. in regelrechte Gebirgszüge „übergeht,. dte gleichsam eine Fortsetzung des Apennins bilden. Im 0. der Ätna, eine vereinzelte Gebirgsmasse vulkanischer Natur mit vielen Kratern Er ist mit 3300 m die höchste Erhebung Italiens- — Vor der ^--Küste Siciliens die l ipa - rischen Inseln. durchaus vulkanischer Natur mit dem ununterbrochen thütigeu Vulkan S t r o m b o l i. Zu Italien gehört ferner die gebirgige Insel S a r d i n i e ii. — C o r s i k a ist fr an z ö si s ch, die Maltagruppe englisch. 2. Die Leuioliner bilden ein einheitliches Volk romanischer Abstammung. Nichtitaliener giebt es sehr wenige im Lande. ..Der Italiener ist leichter, munterer, erregbarer als der gravitätische Spanier, Phantasie- reicher und kunstsinniger als der nüchterne Franzose, auch liebt er mehr als letzterer das cloice far niente (= das süße Nichtsthun), und dennoch erregt' seine Arbeitsthätigkeit und Genügsamkeit häufig Bewunderung" Das ganze Volk ist säst ausschließlich katholisch. In Rom residiert das Oberhaupt der ganzen katholischen Christenheit des Erd- kreises. Dievolksbildnng steht aus niedriger Stufe. Starke Auswanderung*). — Im Altertum war Italien der Kern des großen römischen Reichs, welches alle Mittelmeerländer und weite Hinterländer derselben umfaßte. Im Mittelalter blühten besonders Kunst und Wissenschaft in Italien. Noch heute werden die Meisterwerke der berühmten italienischen Maler bewundert. — Die Hauptnahrungsquelle der Bevölkerung ist die Landwirtschaft. Der Getreidebau blüht besonders in der Po- ebene. Italien ist vor,,allen Ländern Europas das Land der Süd- f r ü ch t e**) und der Ölerzeugung. S e i d e n p r o d u k t i o n be- sonders iu der Lombardei. Von der gesamten Seidenprodnktion der Erde liefert Italien Vz. Die Armut an Mineralien, namentlich an Steinkohlen, läßt die G r o ß i n d n st r i e nicht recht zur Entwickelung kommen. Außer Seidenindustrie wäre noch die Verfertigung von Thonwaren (Majolika), Glaswaren und Strohhüten zu nennen. Italien ist der Hauptsitz der mittelmeerischen Korallens ischerei und Korallenindnstrie. Auch die Fischerei ist bedeutend. Der Handel beginnt sich seit Eröffnung des Sues-Kanals und der Tunnelbahnen wieder zu heben. 3. Ortskunde. s.) I n O b e r i t a l i e Ii: Turin, eine der schönsten Städte Italiens, am,Po und der Bahnlinie, welche sich an den Mont Cenis-Tunnel an- 'chuetzt^— Genua, m schmier Lage am ligurischen Küsteusaum, Italiens erste ©e^cindclsstadt — Mailand (410 Tsd. E-) Hst- der Lombardei, Mischen Tessin und Adda gelegen, größte und reichste Stadt Norditaliens, Knotenpunkt des oberitalischen Bahnnetzes, Hanptort für Seidenindustrie, reich an Kunstbauten, worunter der berühmte Marmordom. — Mantua, *) 1889 wanderten 218418 Personen aus. **) Wert der Früchteausfuhr 1892: ca. 46 Mill- Mk

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 71

1836 - Leipzig : Schumann
71 11. Physikalische Geographie. Meilen seines Laufes haben 37 natürliches Bett, und er ist für Fregatten vvn 32 Kanonen schiffbar. Derforth-und Clyde-K anal tragt Schiffe, die 8 Fuß tief gehen. Seine Anlage kostete 200,000 Pfund Gerling, und die jährlichen Einnahmen belaufen sich auf 40,000 bis 50,000 Pfund. Bon diesem Kanäle aus geht von Falkirk bis Edinburgh der Unions- Kanal. In Ire land verbindet der große Kanal den Liffey bei Dublin mit dem Shannon, der -ins entgegengesetzte Meer fließt. Er ist 83 Meilen lang. Der königliche Kanal nördlich vom vorigen, lauft mit demselben in paralleler Richtung ebenfalls von Dublin aus zum Shannon. Durch die von ihm ausgehenden Berzweigungen steht Dublin mit den bedeutend- sten Städten der Insel in Verbindung. Auch Frankreich hat eine herrliche Wasserverbindung. Bon den Ka- nälen sind mehr als 60 bereits vollendet und 32 sind entweder der Vollen- dung nahe, oder doch entworfen. Der Kanal von Languedoc ist der längste in Europa, 50 französische Meilen. Er verbindet das mittelländi- sche Meer mit der Garonne, folglich mit dem atlantischen Oceane und trägt Böte von 2000 Centner Ladung. Er ward schon 1681 eröffnet. Er geht durch einen 543 Fuß langen Tunnel. Der Kanal von Ch a- rollais oder du Centre verbindet Saone und Loire, ist 15 deutsche Meilen lang und wird jährlich von mehr als 4000 Böten befahren. Der Rhone- und Rhein-Kanal verbindet Saone und Rhein durch den Doubs. Seine Länge beträgt 70 Stunden. Der noch nicht vollendete Kanal von Burgund wird die Ponne, welche in die Seine, also in die Nordsee fließt, mit der Saone verbinden, welche in den Rhone, also ins mittelländische Meer fällt. Er ist großentheils vollendet und wird 50 Stunden lang sein. Der Kanal von St. Quentin ist etwa 10 deut- sche Meilen lang und verbindet die Schelde mit der Oise. Der merkwür- dige Tunnel bei St. Quentin ist 26 Fuß breit und ^ deutsche Meilen lang. Zn der Schweiz führen die Kanäle der Linth diesen Fluß bis zum wallenstädter und aus diesem in den züricher See. In Italien finden wir in der Lombardei allein mehr als 300 Kanäle, die entweder zur Bewässerung dienen, oder schiffbar sind. Durch den neuen Kanal von Pavia steht Mailand mit Venedig und einigen an- deren Hafenplätzen in Verbindung. In Toscana ist der Kanal von Pisa nach Livorno, und im Kirchenstaate der Centokanal, der Ferrara mit Bologna in Verbindung setzt. In Spanien ist der Kaiserkanal, dessen Bau Karl V. begann; er läuft dem rechten User des Ebro entlang. Die 4300 Fuß lange Was- serleitung über den Talon ist ein großartiges Werk. Der Kanal von Castilien ist erst theilwcise vollendet und soll den Hafen von Santander mit dem Duero verbinden. Der Kanal von Huescar in der Pro- vinz Granada ist bestimmt zur Verbindung der Sradt Cartagena mit dem Guadalquivir, also des atlantischen Oceans und des mittelländischen Meers. Die Niederlande sind, wie ein Blick auf die Charte zeigt, von zahlreichen Kanälen durchzogen, besonders in den Theilen zwischen dem Zuyder-See, der Nordsee, dem Unterrhein, der Maas und Schelde, und auch südlich und westlich von diesen beiden Strömen. Die Kanäle aus der Maas vereinigen sich nordwestlich von Rotterdam und ziehen sich von dort aus in einer Länge von 11 Meilen über Delft, Leyden, Har- tem nach Amsterdam, wo der nordholländische Kanal beginnt, der 12 deutsche Meilen lang ist und diese Hauptstadt mit dem Het ni'euwe Diep unv dem Terel in Verbindung setzt. In Belgien verbindet der Kanal von Venlo nach Antwerpen Schelde und Maas, auch Brügge und Gent, außerdem stehen noch viele andere Städte in di- rekter Wasserverbindung mit einander. Im österreichischen Kaiserstaate finden wir, außer den schon genannten lombardischen Kanälen, den 14^ Meilen langen Franz-Kanal zwilchen Donau und Theiß, der die Schifffahrt um 47 Meilen abkürzt; den Begaerkanal 16 Meilen lang zwischen der Bega und dem Temes; den 8 Meilen langen neuftädter Kanal zwischen Wien und Neustadt. In der preußischen Monarchie sind die bedeutendsten: der 3 Mei-

9. Europa und Amerika - S. 17

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
17 Das Königreich Italien.___§ 1'-4 Ulmen, in die Weinreben hinaufranken; zwischen ihnen Weizen, Mais, Gemüse; in den sumpfigen Niederungen Reis; Wiesen 4—5 mal im Jahre gemäht.) Des- halb und wegen der blühenden Industrie (Seide, vor allem in Mailand) ist das dichtbesiedelte Land mit seinen reichen Städten der wichtigste Teil Italiens. Warum so viele Schlachtörter? (Legnano 1176, Magenta 1859, Legnago 1799, Marengo 1800 u. v. a. m.) Siedelungen: (Vielleicht ordnen nach den Provinzen: Pismont, Lignrien, Lombardei, Venetien, Emilia.) 1. Die Städte der Alpenlinie. Turin (ital. Törin») am Po, die Hst. Pismonts, vereinigt die Straßen über den Mont Cenis-, Genevre- und Großen St. Bernhard-Paß. Früher die Hst. des Königreichs Sardinien, von 1861—65 Hst. des Königreichs Italien. — Mai- land <|, (ital. Milano), am weitesten in die Ebene vorgeschoben, ist der Treffpunkt der Straßen über die mittleren Alpen (Simplon, St. Gotthard, Bernhardin, Splügen, Maloja) und der Mittelpunkt des lombardischen Kanalnetzes. M. ist die Hst. der Lombardei, leb- hafte Handels- und erste Industriestadt Italiens (Seide!). Herrlicher Marmordom. — Bsrgamo ß. — Brescia i?. — Peschisra, Festung am Ausfluß des Mincio aus dem Gardasee. — Verona starke Festung an der Etsch, deckt den Brennerpaß und die Etsch- Straße. Römisches Amphitheater und Ruine der Burg Theodorichs des Gr. (Dietrichs von Bern — Verona!). — Padua alte, berühmte Universität. — Venedig 0 (ital. Venezia), Venetiens Hst., die Insel- und Lagunenstadt an der Adria, auf Pfählen erbaut. Zahlreiche Kanäle (so der Canale Grande, die Hauptverkehrsstraße der Stadt) und Brücken (z. B. die marmorne Rialtobrücke, s. Bild 1, § 124), Eiseubahubrücke nach dem Festlande, reichlich 3 km lang. Hervorragende Bauten aus Venedigs Glanzzeit: Am Markusplatz mit seinen vielen Tauben die Markuskirche (s. Bild 2, § 124) mit dem Campanile (Glocken- türm) und der Dogenpalast. Vor der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien erste See- und Handelsstadt Europas mit 1/2 Mill. Einw. 2. Die Städte der Apenninlinie. Alessandria i?, am Tänaro, Festung, zu Ehren des Papstes Alexander Iii. benannt. Von Piacenza (Festung am Po) bis Rimini an der Adria die alte Römerstraße Via Aemilia (daher der Landschaftsname Emilia!), bezeichnet durch die Städte Parma |j, Reggio (reddscho) | (südl. davon die verfallene Burg Eanossa), Mod sna G (wie Parma ein ehemaliger Fürstensitz) und Bologna (bo- lünja) H, letzteres da, wo die Bahn Venedig—ferrara—florenz die Emilia-Linie schneidet; Festung, älteste Universität Europas (Galvaui), zwei schiefe Türme. Ostl. von B. Ra- venna zur Römerzeit der Haupthafen der Adriaslotte, später Residenz der letzten römi- schen Kaiser, sowie Odoakers und Theodorichs des Gr. (sein Mausoleum!); jetzt durch eine 9 Km breite Anschwemmung des Meeres zu einer stillen Stadt geworden. — Bei Rimini am Apenninenrande die aristokratisch regierte Republik San Marino, Europas kleinster Staat. 3. Die Städte der Tiefebene des Po und seiner Nebenflüsse. Nur mittlere und kleine Städte, die meist die sumpfigen Po-Uferflächen fliehen (vgl. Oberrhein. Tiefebene!). Pavia am Tic no, nahe seiner Mündung, die Hst. des alten Longobardenreiches (Krö- nuug Karls des Gr. mit der „Eisernen Krone"). Piacenza (piatschönza) □, das „Stras- burg des Po, war früher der einzige Übergang über den unteren Po. — Eremona □, berühmt durch Geigenbau (die alten Meister Amati und Stradivarius), Begiun der Po-Dämme. — Mantua A, sehr starke Festung am unteren Mincio (Hofer!), die mit Peschisra am Mincio, Verona und Legnago (nicht Legnano!), beide an der Etsch, das berühmte Festungsviereck bildet. — Adria, zur Römerzeit ein Seehafen, liegt jetzt 20 km landeinwärts von der Po-Mündung. — Die Festung Ferrara %, abseits der Via Ämilia, war früher der glanzvolle Sitz der kunstliebenden Herzöge von Este (Taffo, Ariüst). 4. Schlachtörter. Die Po-Ebene ist das Hauptschlachtfeld Europas. Legnano (lenjano), nördl. von Mailand, Niederlage Barbarossas 1176. — Westl. von Mailand Magenta (madschönta), Niederlage der Österreicher durch Macmahon 1859. — Pavia 1525, Franz I. wird ge- fangen genommen. — An der Adda Lodi, Napoleon besiegt die Österreicher 1796. — H. Harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft Ii. 2

10. Länderkunde Europas - S. 208

1913 - Breslau : Hirt
208 Länderkunde. — Europa. 119. Panorama von Genua, An den Kaimauern des durch Kunstbauten geschützten, mächtig aufblühenden italienischen Hafens drängen sich türm, der den trefflichsten Blick über die Stadt gewährt. Amphitheatralisch ist die Stadt an den Abhängen des Gassen mit den hohen Häusern wohnen die Hafenarbeiter, die Handwerker, Krämer und Fruchthändler. Am b) Wirtschaftsleben. Zu der Fruchtbarkeit Norditaliens, welche die Grund- läge eines blühenden Ackerbaus mit reichen Ernten an Mais, Weizen, Reis, einer sehr einträglichen Viehzucht und Molkereiwirtschaft sowie auch vieler die Wasserkraft der Alpenflüsse ausnutzenden ^ Gewerbtätigkeiten (Seiden-, überhaupt Textilindustrie, Strohflechterei) bildet, tritt noch seine hervorragende Verkehrsbedeutung. Die Po-Ebeue ist der natürliche Sammelplatz für die Eisenbahnen, die durch die Alpen führen und hier von den ostwestlichen Querbahnen gekreuzt werden, daher ein Durchgangsgebiet für den Verkehr Mitteleuropas und Frankreichs mit dem Apennmlande. c) Siedlungen. Lage und natürliche Ausstattung machten Norditalien zum dichtbevölkerten Hauptlande des ganzen Königreiches. Die größten Städte liegen überall dort, wo wichtige Alpenstraßen sich in der Ebene vereinigen. 1. Die Lombardei stellt den Kern Norditaliens und die volkreichste Provinz des ganzen Königreiches, ihre Hauptstadt Mailand (Milano, 600) den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Po-Ebene dar. Mailand liegt wie Berlin zwischen größeren Flüssen und wie München zwischen dem Hauptstrom und den Alpen. Alle Ver- kehrswege aus Ist strahlen hier zusammen; von hier verzweigen sich die Straßen nach 0, W und S. Durch Kanäle hat die Stadt sich einen Flußhafenverkehr ge- schaffen, der den Seehafenverkehr von Brindisi übertrifft. Dazu ist sie der Haupt- platz der italienischen Gewerbtätigkeit (Seiden- und Baumwollweberei) und des festländischen Handels, der erste Geldmarkt Italiens, eine moderne Großstadt, aber 1 Die Triebkraft der Flüsse bildet einen Ersatz für die fehlende Kohle.
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